Bewahrung des Klimaschutzwaldes
Weshalb lehnen wir die geplante Windkraftanlage auf dem Rammert ab?

Die Windkraftanlagen zerstören den Klimaschutzwald
Ein Klimaschutzwald ist ein zusammenhängendes Waldgebiet in der Nähe von Siedlungsschwerpunkten. Großräumiger Lufttaustausch, Kühlung und Feuchtigskeitsspeicher sind seine Aufgaben.
Aufgrund der örtlichen Topografie und der fehlenden Zufahrtsstraßen zu den potenziellen Standorten der Windkraftwerke müssen große Flächen des Rammerts gerodet werden, seine Funktion als Klimaschutzwald wird deutlich beeinträchtigt.
Damit Sie sich selbst einen Eindruck der monströsen Ausmaße der geplanten Windkraftanlagen machen können, hier ein Größenvergleich. Geplant sind davon bis zu zehn Anlagen.
Bei etwa 250m Gesamthöhe liegt die Nabenhöhe bei ca. 170m, der Durchmesser des Rotors würde dann etwa 160m betragen. Ein Rotor deckt somit eine Fläche von 20.000 Quadratmetern ab, was knapp 3 Fussbalfeldern entspricht. Alleine das Fundament für ein einziges Windrad erfordert über tausend Tonnen Stahlbeton und hat einen Durchmesser von 25m bis 30m.
Um derartige Anlagen in ein aktuell nicht erschlossenes Waldgebiet wie den Rammert zu bauen, müssen auch entsprechende Flächen für Straßen und Bauflächen gerodet werden.
Das nachfolgende Bild zeigt das Ausmaß der Baustelle einer Winkraftanlage der EnBW am Glaserkopf in Hasel, Südschwarzwald. Im Vergleich zu dem Fundament erscheint der Bagger unten rechts wie ein Spielzeug.

Auch wenn ein Teil der Flächen, die lediglich für die Einrichtung der Baustellen gerodet werden müssen, wieder aufgeforstet werden kann, so ist nach spätestens 30 Jahren erneut eine Rodung erforderlich: Die Lebensdauer für solche Windkraftanlagen wird von den Herstellern mit ca. 25 bis 30 Jahren angegeben, so dass spätestens dann der wiederaufgeforstete Wald gerodet werden muss, um die alten Anlagen zu entsorgen oder durch neue zu ersetzen.
Weite Teile der für diese riesigen Anlagen zu rodende Flächen sind nicht nur ausgewiesener Klimaschutzwald, sondern auch gesetzlich geschützter Bodenschutzwald und ausgeweisenes Gebiet zur Bodenerhaltung sowie Landschaftsschutzgebiet und Plenum 2000 Projektgebiet. Dies wird aus den unten dargestellten Auszügen aus der strategsichen Umweltprüfung des Regionalverband Neckar-Alb (RVNA) ersichtlich. Zudem sind laut RVNA "die bedeutsamen Waldsysteme des Schönbuchs und des Rammerts" als Kernflächen des Biotopverbunds Wald hervorzuheben.
Laut RVNA ist daher mit "besonders erheblich negativen Auswirkungen auf Klima und Luft" zu rechnen (Details dazu siehe hier). Auch aus diesem Aspekt stehen zahlreiche alternativen Vorrängflächen in der Region zur Verfügung, die gemäß RVNA weniger negative oder gar keine Auswirkungen zur Folge hätten.

KLIMASCHUTZWALD (DUNKELGRÜN)

GESETZLICHER BODENSCHUTZWALD (HORIZONTAL BRAUN-LINIERT)
GEBIET FÜR BODENERHALTUNG (DIAGOLAN GRAU-SCHRAFFIERT)

LANDSCHAFTSSCHUTZGEBIET (HELLGRÜNE FLÄCHEN)
PLENUM 2000 PROJEKTGEBIET (HORIZONTAL ORANGE-LINIERT)